Abstimmung über WEdel Nord vom 8. Oktober
Bürgerentscheid blockiert Beschlüsse der Wedeler Politik bis 2025
„Wir respektieren das Ergebnis.
Nun gilt es, noch mehr Bürgerinnen und Bürger von der Notwendigkeit des Baus neuer bezahlbarer Wohnungen zu überzeugen.
Wir sind zuversichtlich, dass dies unter Einbindung aller Beteiligten gelingen kann – denn
drei Viertel aller Wahlberechtigten haben beim Bürgerentscheid
nicht gegen das Bauvorhaben gestimmt.“
Am Nord-West-Rand der Stadt
Dies ist das Bauareal
Bürgerentscheid am 8. Oktober
Fakten aus erster Hand: Welche Aussagen über Wedel Nord stimmen – und welche nicht?
Serviceliste
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SOLLEN DA WIRKLICH 1000 WOHNUNGEN AUF EINEN SCHLAG ENTSTEHEN? // Auf keinen Fall. Zunächst einmal sind maximal 560 Wohneinheiten geplant. Wir Bauherren bieten der Stadt sogar an, uns auf 500 zu beschränken.Listenelement 1
- Richtig ist, dass der 2021 mit riesengroßer Mehrheit beschlossene Rahmenplan ein Potenzial von bis 1.000 Wohnungen beschreibt. Das heißt aber eben nicht, dass diese auch gebaut werden dürfen. Das regelt erst der Bebauungsplan. Und den gibt es noch gar nicht.
- Im März 2021 hat der Rat der Stadt Wedel entschieden, dass vorerst nur für den östlichen Teil des möglichen Baugebiets ein Bebauungsplan erstellt werden soll. So ein Verfahren wird etwa zwei Jahre dauern und die Bürgerinnen und Bürger werden eingebunden. Es hat noch nicht begonnen.
- Dieser Bereich wird als erster Bauabschnitt bezeichnet. Er umfasst maximal 560 Wohneinheiten, die wir bereit sind, weiter zu reduzieren.
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KOMMT DER 2. BAUABSCHNITT DENN GAR NICHT SICHER? // Tatsache ist, dass es dafür aktuell keine Planungen von Stadt und Vorhabenträgern gibt. Ob sich das irgendwann ändert, hängt von dem zukünftigen Bedarf an Wohnraum ab.Listenelement 2
- Die aktuelle Beschlusslage der Stadt betrifft ausschließlich den ersten Bauabschnitt. Ob, wann und wofür später mal die zweite Hälfte genutzt wird, muss komplett neu entwickelt werden.
- Warum ist das so? Bei Wedel Nord handelt es sich um ein Großprojekt. Den politischen Entscheidern ist wichtig, dass das Bauprojekt die Stadt Wedel nicht überlastet.
- Dieses Vorgehen erlaubt es, nach Bezug des ersten Bauabschnitts eine komplett neue konkrete Planung mit Bürgerbeteiligung vorzunehmen. Die Entwicklung von Verkehr und Wohnraumbedarf in den nächsten Jahren ist dafür maßgeblich.
- Für den zweiten Bauabschnitt gibt es keine konkrete Planung!
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STIMMT ES, DASS ES KEINE VERKEHRSUNTERSUCHUNG FÜR WEDEL NORD GIBT? // Nein, das ist völlig falsch. Selbstverständlich gibt es eine fundierte konzeptionelle Prognose.Listenelement 3
- Eine im Auftrag der Stadt erstellte 81 Seiten starke Expertise kann jede Bürgerin und jeder Bürger entgegen anderslautender Behauptungen öffentlich einsehen (siehe Link).
- Das im Herbst 2020 erstellte Konzept wurde 2022 aktualisiert. Der beauftragte Verkehrsplaner hat es der Arbeitsgemeinschaft Wedel Nord, in der sich Verwaltung, Politik und Vorhabenträger mit der Planung beschäftigen, vorgestellt.
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WAS BESAGT DIE VERKEHRSSTUDIE DENN ÜBERHAUPT? // Kernaussage ist, dass ein neues Quartier am Stadtrand den Verkehr nicht überlasten wird.Listenelement 4
- Ein Verkehrsplaner berechnet die Verkehrsflüsse, die ein neues Baugebiet verursacht, nach dem so genannten konservativen Ansatz.
- Dabei ist die Berücksichtigung verkehrsmindernder Maßnahmen wie z.B. Car-Sharing nicht zulässig.
- Ergebnis: Die Umsetzung des ersten Bauabschnitts von Wedel Nord würde das Straßennetz belasten, aber nicht überlasten.
- Durchschnittlich würden 100 zusätzliche Fahrzeuge pro Stunde das Quartier ansteuern oder verlassen. Das entspricht dem Verkehrsaufkommen eines Discounters und liegt unter dem des Baugebiets Lülanden.
- Unser geplantes Mobilitätskonzept setzt auf ein autoarmes Quartier: sicheres Fuß- und Radwegenetz, ÖPNV-Anbindung, Car-Sharing und Co-Working sind einige Angebote, den Autoverkehr zu reduzieren. Eine Quartiersgarage ist ebenfalls möglich.
- Solche Maßnahmen sind unser Angebot und können den prognostizierten Verkehr laut Gutachter um 20 bis 30% reduzieren.
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WO SOLLEN DENN DIE GANZEN BENÖTIGTEN KITA-PLÄTZE HERKOMMEN? // Wir bauen zwei Kindertagesstätten mit Kapazitäten über Wedel Nord hinaus.
- Mit den zwei Kitas bieten wir deutlich mehr Plätze an, als das Quartier Bedarf haben wird – davon profitieren Familien in der ganzen Stadt.
- Beide Kitas entstehen im ersten Bauabschnitt, der Rahmenplan weist die Flächen dafür aus. Die Lage der Kitas ist im Lageplan in Rot mit der Bezeichnung KIGA berücksichtigt.
- Eine Kita deckt den Bedarf im Quartier ab, und eine weitere bietet Kindern von außerhalb des Neubaugebiets wohnenden Familien Plätze an.
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WIE STEHT’S UM DIE PLANUNG EINER NEUEN SCHULE? // Korrekt ist, dass wir Bauherren der Stadt ein Grundstück zur Verfügung stellen würden, auf dem ergänzend zum ersten Bauabschnitt eine Schule errichtet werden kann.
- Leider wird mitunter der Eindruck erweckt, Wedel Nord verschärfe die angespannte Schulsituation ohne Lösungsangebot. Das ist falsch. Eine neue Schule würde deutlich über das Quartier hinaus für Verbesserung sorgen.
- Und wie geht das? Unser Angebot eines Grundstücks steht. Der Schulentwicklungsplan ist aber Sache der Stadt. Gibt es eine zügige Entscheidung, bieten wir unsere Unterstützung zur schnellen Umsetzung an. Semmelhaack hat Erfahrung im regionalen Schulbau.
- Das Grundstück würde sich für eine Grundschule eignen, es ist aber groß genug, um auch einer weiterführenden Schule Platz zu bieten.
- Die Stadt hat die Planung eingeleitet, die Ratsversammlung hat dafür bereits im Dezember 2022 einen Aufstellungsbeschluss erwirkt (siehe Link).
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WARUM LIEGT DER GEPLANTE STANDORT DER SCHULE IM ZWEITEN BAUABSCHNITT? // Weil sich die Schulplanung sich nicht allein am Quartier Wedel Nord orientiert, sondern am Bedarf des gesamten Westens der Stadt.
- Mit Blick auf das Einzugsgebiet ist die gewählte Lage absolut sinnvoll – und sagt entgegen anderslautender Behauptungen überhaupt gar nichts über einen möglichen Wohnungsbau im zweiten Bauabschnitt aus. Das Bebauungsplanverfahren für die Schule ist völlig losgelöst und schafft kein Baurecht für auch nur eine Wohnung.
- Die künftig in Wedel Nord wohnenden Kinder würden die neue Schule allein bei weitem nicht füllen – also muss sich der Standort zwangsläufig auch am bereits vorhandenen Bedarf in der Umgebung orientieren.
- Grundschulkinder aus Wedel Nord, Lülanden, Steinberg, Wiedestraße, Helgolandstraße bis Ansgariusweg können die geplante Schule sicher zu Fuß erreichen.
- Die Grundschulen am Moorweg und in der Altstadt würden spürbar entlastet werden.
- Für eine mögliche weiterführende Schule ist der gewählte Standort ebenfalls geeignet.
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IST ES IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS NICHT RISKANT, SO VIEL FLÄCHE ZU VERSIEGELN? // Keinesfalls ist eine Vollversiegelung des Baugebiets geplant – ganz im Gegenteil: Viele Grünflächen machen Wedel Nord zu einer „Schwammstadt“, die auch Starkregen gut aufnimmt.
- Das Plangebiet von Wedel Nord ist heute kein Naherholungsgebiet. Vielmehr handelt es sich um landwirtschaftlich genutzte Flächen, überwiegend um ein ehemaliges Baumschulgelände.
- Ergebnis bisheriger Planungen ist ein geringer Anteil an Einfamilienhäusern. Dieser Haustyp versiegelt relativ viel Fläche und schafft vergleichsweise wenig Wohnraum.
- Weiteres Ergebnis ist eine höhere Geschossigkeit der Mehrfamilienhäuser. Mit jedem Geschoss wird der versiegelte Boden effizienter genutzt.
- Unser Konzept bietet viel Platz für unversiegelte Grünflächen.
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WAS GENAU BEDEUTET DENN „SCHWAMMSTADT“? // Das Entwässerungskonzept schützt den umliegenden Baubestand vor Überschwemmungen.
- Die Stadt Wedel hat mit der Stadtentwässerung Wedel vor vielen Jahren das Schwammstadt-Prinzip für sich entdeckt.
- Große Grünflächen in Neubaugebieten dienen als Entwässerungsflächen und verhindern, dass Regenwasser die Kanalisation überlastet.
- Das Regenwasser bleibt in der Fläche. Das wirkt in regenarmen Perioden dem Austrocknen urbaner Flächen entgegen. Zum anderen dient es bei Starkregen als Schutz vor Überschwemmungen.
- Das Schwammstadt-Konzept wurde in den neuen Quartieren an der Wiedestraße und der Hanna-Lucas-Straße bereits umgesetzt.
- Das in Wedel realisierte Konzept ist überregional bekannt und Vorbild für andere Gemeinden.